Basil in Indien 2007/2008

Bachelorarbeit am Indian Institute of Technology (IIT) Madras, Chennai, Tamil Nadu, Indien
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Adyar River
Den ganzen Tag über hört man es aus der Stadt, die den Park umgibt, in dem der Campus liegt, knallen, es hallt, durch den Innenhof verzerrt, zu dem mein Fenster im Wohnheim liegt. Immer wieder werden Krähenschwärme aufgeschreckt wenn sich der Lärm nähert. Das Diwalifest dauert immer noch an, viele Studenten haben dem Campus verlassen um mit ihren Familien zu feiern, Hirschrudel breiten sich immer weiter aus.

Ich arbeite eine Zeit lang, aber irgendwie habe ich das Gefühl etwas zu verpassen, ich will etwas von der Atmosphäre der Stadt mitbekommen. Der Strand ist mir zu weit mit dem Fahrrad und ausserdem sind nur noch etwa zwei Stunden Sonnenlicht. Ich nehme mir die Gegend am Fluss vor, photographiere Satellitenbilder der Gegend mit meiner Kamera ab und habe auf diese Weise unterwegs einen Stadtplan.

Unweit vom Main Gate des IIT liegt ein Invalide unbeweglich auf dem Bürgersteig, neben ihm Erbrochenes, so riecht auch die Luft, einzelne Urwaldbäume haben vor kurzem angefangen einen faulig süsslichen Geruch zu verbreiten, zusätzlich mischen sich die Abgase des Verkehrs in die schwüle Luft, ich trete fester in die Pedale, mische mich unter die Rikschas und Motorräder. Auf Treppen liegen schlafende Menschen, ein Mann setzt sich an den Strassenrand und kippt nach hinten gegen ein Motorrad. Das Fest scheint mitzunehmen, es dauert mehrere Tage an. Vor einem Liquor-Shop eine Menschentraube, nur wenige Geschäfte dürfen Alkohol ausschenken, vielleicht ist das Fest ein passender Anlass und deshalb die Leute so mitgenommen.

Seitlich der Brücke am Flussufer sind riesige Plakatwände, es wird für Music on Demand, Schmuck und Fitnessgeräte geworben, der Fluss selbst ... ich möchte an seinen Ufern nicht spazieren, alles mögliche schwimmt in ihm, Menschen lassen sich am Rand nieder und raffen ihre Beinkleider, auf der Mitte der Brücke riecht es schon angenehmer, erfrischende Brise und ein sympathisch vertrauter Geruch wie von in der Sonne trocknenden Fischernetzen.

Kinder werfen Knaller auf die Strasse, speiende Feuerwerke werden gezündet, in Gassen explodiert einiges und viele feiern ausgelassen. Ich ziehe keine Kamera, ich halte es an manchen Orten für keine gute Idee, kein passender Ort.

Es ist kurz vor Sonnenuntergang, ich nehme mir eine letzte Gasse vor dem IIT vor und entdecke einen Tempel, der sich gerade im Aufbau befindet. Von einem netten Priester werden mir die Götter erklärt und ich werde herumgeführt, bekomme mehrere Schichten von Farbe auf die Stirn an mehreren Schreinen von mehreren Priestern. Zwischen den Schreinen bewegen sich schöne grosse braune Rinder.



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