Basil in Indien 2007/2008

Bachelorarbeit am Indian Institute of Technology (IIT) Madras, Chennai, Tamil Nadu, Indien
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Näherung
Mehrere Dinge nähern sich:

  • meinem Raum im Institut die Affen (gut, dass ich immer abschliesse),
  • meinem Raum im Institut die Internetarbeiten; Kinder fädeln Kabel durch Leerrohre und Wände,
  • meinem Frühstück wie immer aufdringliche Rehe (hier gerade meinem Kaffeebecher),
  • mir selbst das verlängerte Wochende mit dem Ausflug nach Kerala als Sechsergruppe.

Elliot Beach
Photos vom Ausflug am Sonntag mit Chris zum Elliot Beach in Chennai gibt es hier.

Mambalam & T.Nagar
Photos (Stadtansichten und Menschen) von meinem Ausflug in die Stadtteile Mambalam und T. Nagar gibt es hier.

Über Heiratsaussichten berichte ich später.

Verteidigen und Teilen
Nach der Vorlesung esse ich ein kleines Frühstück, jedoch nicht in der Mensa, weil ich dort vor der Vorlesung essen müsste und dabei zu viel essen würde, wodurch ich vormittags zu müde wäre. Leicht hungrig nach einem nur kleinen Frühstück kann ich besser arbeiten. Sehr lecker ist veg-poff, eine vegetarische Blätterteigtasche gefüllt mit Zwiebeln, Kartoffeln und anderem Gemüse, dazu Ketchup.

Bedrängt wurde ich diesmal von einem Reh, ich musste meinen Pappteller in Sicherheit bringen, mich bei jedem Bissen möglichst wegdrehen und zur Ablenkung ein Stück abgeben um in Ruhe essen zu können. Das Tier leckte die Krümel vom Tisch, fand dort einen Pappbecher mit Resten von Milchkaffee und frass auch den. Sehr gerne essen sie auch aufgeweichte Milchshakebecher. Bei beschichteten Papptellern haben die Rehe eine besondere Technik entwickelt, sie beissen in den Teller und drehen diesen im Maul so lange bis dieser rundum abgeleckt ist. Abzuräumen hatte ich nichts, mein Teller verschwand ohne mein Zutun.

Mit der rechten Hand halte ich mein Essen möglichst weg vom Reh, man sieht meinen rechten Arm, und mit der linken Hand photographiere ich das gierige Vieh, das später von einer Arbeiterin einen Teller mit currygelben Nudeln bekommt.


Adyar River
Den ganzen Tag über hört man es aus der Stadt, die den Park umgibt, in dem der Campus liegt, knallen, es hallt, durch den Innenhof verzerrt, zu dem mein Fenster im Wohnheim liegt. Immer wieder werden Krähenschwärme aufgeschreckt wenn sich der Lärm nähert. Das Diwalifest dauert immer noch an, viele Studenten haben dem Campus verlassen um mit ihren Familien zu feiern, Hirschrudel breiten sich immer weiter aus.

Ich arbeite eine Zeit lang, aber irgendwie habe ich das Gefühl etwas zu verpassen, ich will etwas von der Atmosphäre der Stadt mitbekommen. Der Strand ist mir zu weit mit dem Fahrrad und ausserdem sind nur noch etwa zwei Stunden Sonnenlicht. Ich nehme mir die Gegend am Fluss vor, photographiere Satellitenbilder der Gegend mit meiner Kamera ab und habe auf diese Weise unterwegs einen Stadtplan.

Unweit vom Main Gate des IIT liegt ein Invalide unbeweglich auf dem Bürgersteig, neben ihm Erbrochenes, so riecht auch die Luft, einzelne Urwaldbäume haben vor kurzem angefangen einen faulig süsslichen Geruch zu verbreiten, zusätzlich mischen sich die Abgase des Verkehrs in die schwüle Luft, ich trete fester in die Pedale, mische mich unter die Rikschas und Motorräder. Auf Treppen liegen schlafende Menschen, ein Mann setzt sich an den Strassenrand und kippt nach hinten gegen ein Motorrad. Das Fest scheint mitzunehmen, es dauert mehrere Tage an. Vor einem Liquor-Shop eine Menschentraube, nur wenige Geschäfte dürfen Alkohol ausschenken, vielleicht ist das Fest ein passender Anlass und deshalb die Leute so mitgenommen.

Seitlich der Brücke am Flussufer sind riesige Plakatwände, es wird für Music on Demand, Schmuck und Fitnessgeräte geworben, der Fluss selbst ... ich möchte an seinen Ufern nicht spazieren, alles mögliche schwimmt in ihm, Menschen lassen sich am Rand nieder und raffen ihre Beinkleider, auf der Mitte der Brücke riecht es schon angenehmer, erfrischende Brise und ein sympathisch vertrauter Geruch wie von in der Sonne trocknenden Fischernetzen.

Kinder werfen Knaller auf die Strasse, speiende Feuerwerke werden gezündet, in Gassen explodiert einiges und viele feiern ausgelassen. Ich ziehe keine Kamera, ich halte es an manchen Orten für keine gute Idee, kein passender Ort.

Es ist kurz vor Sonnenuntergang, ich nehme mir eine letzte Gasse vor dem IIT vor und entdecke einen Tempel, der sich gerade im Aufbau befindet. Von einem netten Priester werden mir die Götter erklärt und ich werde herumgeführt, bekomme mehrere Schichten von Farbe auf die Stirn an mehreren Schreinen von mehreren Priestern. Zwischen den Schreinen bewegen sich schöne grosse braune Rinder.



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Ich freue mich ueber jeden Eintrag im Gaestebuch, da ich dann auch weiss fuer wen ich schreibe! Gruss Basil