Hier direkt vor meinem Hostel eine Gazelle. Es gibt viele davon, auch Rehe, Hirsche und Affen."They are our friends", sagt der Assistent.
Morgends, kurz nach meiner Ankunft, hatte ich vom Dach des Hostels photographiert, die Metallplatte meines Bettes ohne Matratze war nicht sehr einladend, deshalb kam es dazu. Wie man sieht ist der Campus in einen grossen Park umgeben der wiederum von Stadt umgeben ist.
Hier, in der Stadt, wird gerade mein Fahrrad zusammengesetzt.
Im Laden nebenan konnte ich bar bezahlen und bekam drei dieser Äpfel für 20 Rupien und erstaunlicherweise ohne meine Daten angeben zu müssen. Ob sie schmecken weiss ich noch nicht, ich werde gleich einen schälen.
Mittlerweile habe ich einen gegessen. Er ist granatapfelähnlich aufgebaut, die Kerne sind schwarz, hart und wohl nicht essbar aber ummantelt von einem etwas mehligen nur leicht süsslich Fruchtfleisch bananiger Konsistenz. So besonders fand ich den Geschmack nicht, ich hatte mehr Intensität erwartet. Man vertreibt sich die Zeit mit Kernespucken vom Dach des Hostels. Immerhin konnte ich dabei auf den Nachbardächern den Affen zusehen, sie scheinen gerne so hoch wie möglich zu sitzen, einer hat es geschafft sich auf der höchsten Ebene auf einen Pfahl zu setzen.
Die Frucht habe ich im Internet als Sugar Apple gefunden, überraschend giftig sind die Kerne, aber ich habe ja nicht alle gegessen.
Ich hatte mir das vegetarische Essen bestellt, schon mal als Einstimmung auf die überwiegend vegetarische Kost in meiner Zielregion. Zu einem gelben mit Mais und anderem Gemüse gekochten Reis und einem scharfen Kartoffelcurry gab es einen Salat aus Rohen Zwiebeln, Gurken, Karotten und einem Schnitz Zitrone, ein flaches Brot, wie es heisst weiss ich noch nicht, und zum Nachtisch eine Süssspeise: Safrangrieskuchen, der sehr an den Safrankuchen erinnerte, den ich bei der letzten Reise in Doha bekommen hatte. Um wie die Inder mit der Hand zu Essen anzufangen war es der falsche Zeitpunkt.
Bevor das Flugzeug im Dunkeln zur Landung ansetzte war draussen ein riesiger Farbklecks aus Licht zu erkennen, als wäre ein Farbbeutel explodiert zogen sich leuchtende Schlieren über den Boden; ich nehme an Bangalore gesehen zu haben.
Wir landeten durch eine Dunstschicht, keine Deutschen waren mehr an Bord die hätten Klatschen können wie zuvor in Bahrein. Draussen warteten zwei Männer mit einem Schild mit meinem Namen auf mich; auf dem Weg zum Taxi musste ich tieffliegenden sehr schlanken aber nicht dürren schwarz-grauen Krähen ausweichen die hier laut anderer Berichte wohl das Bild prägen werden.
Fünf Uhr morgends und schon einiges an Verkehr, ganze Familien auf einem Motorrad, und natürlich Gehupe. Die Rehe, die uns auf der Fahrt durch den Campus im Wege standen, wurden nicht angehupt.
Jetzt habe ich meine Zelle bekommen, soll mich entspannen, "relax" (auf der Metallplatte?), bis ich "after nine", wann auch immer das ist, vom Assistenten des Professors abgeholt werde. Ich nehme an, dass ich dann meinen Professor treffen werde. Im Zimmer neben mir wohnt "the other European", wer auch immer das ist, noch ist es zu früh, obwohl im Flur überall Wecker klingeln.
Chennai liegt an der Ostküste, siehe Karte:
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