Seit ich vom Snowboarden zurueck bin habe ich heute Abend das erste mal wieder etwas Luft. Gestern Abend habe ich meinen technical report, an dem ich die letzten 7 + 14 Tage, die nur vom Snowboarden unterbrochen waren, wie geplant zu Ende des Monats Januar fertiggestellt. In ihm fasse ich die Ergebnisse meiner Forschung zusammen. Den naechsten Monat werde ich damit verbringen ein Paper zu schreiben um einen Teil meiner Arbeit zu publizieren.
In den letzten Wochen gab es mehrere Tage hintereinander Geburtstagsfeiern im Lab, jeweils mit teilweise mehreren Kuchen und/oder Eis und anschliessendem gemeinsamen Essen auswaerts.
Hier ist mein Professor mit seinem Kuchen, er bekam dazu ein Geburtstagslied gesungen und durfte die Kerzen auspusten. Danach lud er uns in das von mir schon oft erwaehnte Sushi-Restaurant Sagai ein. Nach all dem Eis und Kuchen war es schade, dass ich nicht so viel essen konnte. Diesmal hatte ich einen Schwerpunkt auf Krake gelegt, wie auf dem Teller zu sehen ist. Die weissen Arme liegen auf Reis, die Krake, dem Geschmack nach leicht in Sesamoel leicht suesslich angebraten, sass ohne Reis.
Nach all dem Essen und der Arbeit sehe ich zwischenzeitlich muede aus, meine Arbeitszeiten haben sich koreanisiert, wobei sich die Zeit Tag fuer Tag verschiebt, bis ich irgendwann die Bremse ziehe und wieder frueher aufstehe. Ueblicherweise sieh ein Tag folgendermassen aus:
Der Rahmen verschiebt sich dann zu 11:30 bis 04:00 bis ich irgendwann wieder zu Zeiten aufstehe zu denen es in der Mensa Fruehstueck gibt. Diese aus deutscher Sicht eher extreme Arbeitsweise fuehre ich nicht die ganze Zeit, nur in den letzten Wochen war der Druck am groessten.
Auch Hojin hatte Geburtstag mit gleich zwei Kuchen. Es gab einen Obstkuchen und einen Reiskuchen der aus kleinere Reiskuchen zusammengesteckt war und sich dementsprechend gut zerlegen liess.
Was genau der Anlass fuer dieses Labessen war weiss ich nicht mehr, oder doch, es war der Labcleaningday. Einmal im Monat raeumen wir das Lab auf, staubsaugen, wischen und so weiter und gehen dann auf Labkosten in ein Restaurant.
Auf dem Teller ist Reis mit etwas Krebsfleisch oder anderen Spuren in Blaetter gewickelt, das gehobelte Schweinefleisch laesst man kurz in der brodelnden Suppe schwimmen in der dann schon Pilze garen um es dann in Sosse zu tunken, auf den Reis im Blatt zu legen und sich als Paket in den Mund zu stopfen. Beilagen gibt es natuerlich auch. Sobald das Fleisch gegessen ist werden in der Suppe Nudeln gekocht.
Gut, der Anlass fuer das Essen im chinesischen Restaurant ist mir wirklich entfallen. Sehr beliebt, ich hatte sie einige Male gegessen als wir im Lab beim Chinesen Essen bestellt hatten, scheinen hier Nudeln in chinesischer schwarzer Sosse zu sein die sich gut schluerfen lassen. Ausserdem gab es Schweinefleisch im Teigmantel welches man in die suesse Sosse in der Schuessel in der Mitte tunkte. Dazu gab es eine 45%ige Grausamkeit die mit zunehmender Temperatur weniger und weniger schmeckte; im Gegensatz zu dem, was mein Reisefuehrer schreibt, ist es durchaus moeglich eine Runde auszusetzen bzw. sein Glas nicht immer auszutrinken.
Apropos chinesiches Essen, da fallen mir ein paar chinesische Gerichte ein von denen mir erzaehlt wurde:
Das Urteil, sie sei schleimig, ist im Fall der Vogelnest-Suppe wörtlich zu nehmen. Für diese Suppe werden ausschliesslich Schwalbennester verwendet, und die Schwalben bauen ihre Nester, indem sie Halme und Seetang mit ihrem Speichel verschleimen und verzementieren. Dieser Speichel wird beim Kochen der Suppe wieder aufgeweicht und gibt der Suppe dadurch ihren besonderen Geschmack - und die schleimige Textur. [Quelle]
Gut, moeglicherweise sind das genauso Sensationen wie der japanische Automat, an dem man getragene Unterwaesche kaufen kann, oder, um den Blick man auf Europa zu lenken, die hier in korea verbreitete Ansicht oder Anekdote, dass Franzosen Hirn lebender Affen essen oder dass es eine englische Koenigin gab die im Blut eigens dafuer geschlachteter Maedchen badete. Wahrscheinlich sind solche Geschichten den Chinesen bzw. Japanern aehnlich unangenehm wie mir oder den Koreanern, die schliesslich Hund essen.
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