Am 25. Dezember besuchten wir zunaechst den 1394 erbauten Gyeongbokgung Palast, den Palast scheinender Glücklichkeit, der groesste und bedeutendste Palast der Joseon Dynastie. Ein Teil der Gebaeude wurde waehrend der japanischen Invasion (so scheinen die meisten Tafeln zu Tempelanlagen in Suedkorea zu beginnen) 1592 niedergebrannt, gegen 1860 wurden 330 Gebaeude mit insgesamt 5792 Zimmern wieder errichtet und 1911 bis auf 10 Gebaeude wieder von den Japanern zerstoert.
Eines der groesseren Gebaeude im Inneren und Irene mit den aus Deutschland mitgebrachten Ell'schen Keksen.
Weitere Eindruecke der Anlage:
Auf dem Gelaende befindet sich das National Folk Museum of Korea wo mir estmalig der Begriff Phallizismus begegnet ist.
Nach einem mehrstuendigen Aufenthalt assen wir ausserhalb eine Art Pfannkuchen in die man verschiedenes Gemuese mit Seegras und scharfer Sosse einwickelte und dazu Gimbap und Beilagen.
Zurueck in Insadong stiessen wir auf den beruehmten Ssamzie Market, halb Einkaufspassage (tolle Kleidung, Schmuck, Acessoires, ...) und halb Kulturzentrum. Zur Zeit findet die Ausstellung "Wake up Andy Warhol - Ssamzie meets Andy Warhol" statt.
Am Abend in einer Kneipe als einige der wenigen Kunden bekamen wir von der Bedienung jeder eine Weihnachtskarte gescheckt, der 25. Dezember ist hier der eigentliche Feiertag. Ein Photo des Bulguksa-Tempels, das ich als Lesezeichen benutzt hatte, beschrieben und schenkten es ihr worueber sie sich sehr freute.
Was das Geschrei zu bedeuten hat weiss ich noch nicht, jedenfalls geht es stundenlang und klingt nicht vergleichbar mit irgendeiner Art auf die ich mich amuesieren moechte. Die Aufnahme ist gestern gegen drei Uhr nachts entstanden ...
Etwa fuenf Busstunden entfernt liegt der Phoenixpark in dem wir von Sonntag bis Mittwoch Snowboarden waren; eine Anlage die Samsung u.a. fuer seine Mitarbeiter gebaut hat. Ein Teil der Kosten wurde von der Universitaet uebernommen, alleine die Ausruestung war fuer etwa 70 Euro selbst zu leihen.
Wir bewohnten nach Geschlechtern getrennt zwei grosse Apartments mit jeweils zwei Baedern, einem grossen Wohnzimmer mit Kueche und zwei Schlafraeumen, von denen eines ein grosses Bett enthielt und man in dem anderen traditionell koreanisch mit Decken auf dem beheizten Boden schlief. Praktisch bei letzterem ist, dass man morgens die Decken zusammenlegt und den Raum sofort anderweitig benutzen kann.
Abends nach der Vormittags-, der Nachmittags- und der Nachtsession sassen wir zusammen im Wohnzimmer und Benjamin kochte Gluehwein. Dazu gab es Beilagen wie Kimchisuppe, gebratene Teigtaschen, gebratener Dosenspeck, Nuesse, Seegraspapier, Hotag (diese suessen Pfannkuchen) und die kleinen mit Wurst oder Kaese belegten Brotscheiben die ich als typisch deutsche Beilage zum Alkohol erfunden hatte. Allerdings war das Brot unerwartet suess und erst im zweiten Supermarkt konnte ich Kaese finden, eine einzige Sorte: Scheibenkaese. Nicht alle amuesierten sich, manche hatten stattdessen zu Arbeiten und wieder andere hatten an einem Tag ihr Projekt zu praesentieren.
Es gibt ein japanisches Kartenspiel das angeblich zu dem Zweck der Verdummung der Koreaner von den Japanern nach Korea gebracht wurde, so zumindest die Aussage eines Koreaners; ich sollte mal nachhaken wie er zu Japan steht. Das Kartenspiel ist, abgesehen von den vielen Regeln, dadurch nicht einfach, dass Karten, die eine Gruppe bilden, nicht gleich sondern nur aehnlich aussehen. Das fuehrt zu einiger Verzoegerung wenn ich unter meinen Karten eine finden muss die zu den auf dem Boden liegenden passt.
Beliebt, nicht nur bei Kindern, sind hier Muetzen mit Ohren die um noch einiges alberner sind als diese hier.
Auf dem "Montblanc". Gluecklicherweise waren wir Snowboarden und fuhren nicht Ski, was ich mir um einiges schwieriger vorstelle. Auch so faellt man oft genug, zwar jeden Tag weniger doch jeden Tag fester und auf die gleichen Stellen sodass man kaum sitzen kann, unangenehm auch wenn man schleudert und sich der Oberkoerper weiterdreht auch wenn das Bord schon angehalten hat. Trotzdem hat es Spass gemacht. Beigebracht hat mir das Snowboarden einer meiner Labmember. Ich war nicht der einzige fuer den dieser Sport neu war.
Die fast vollstaendige Labbesatzung kurz vor einem langen steilen Weg zurueck zum Sessellift.
Nach Bezug des Guesthouses, endlich war ich Irenes Koffer los, es schien als bestuende mein Geschenk aus pfaelzer Buntsandstein, begaben wir uns zu Fuss Richtung Insadong, die Strasse die mir empfohlen wurde wegen ihrer guten Restaurants und Einkaufsmoeglichkeiten und koreanischem Flair, um zu Abend zu essen. Zwar kannte ich das Wort fuer das traditionelle koreanische Essen, bei dem jeder freie Fleck des Tisches mit einem kleinen Teller mit vielen verschiedenen Gerichten bedeckt wird, doch verstand es niemand. Wir blieben schliesslich in einem Restaurant und zeigten auf das Essen am Nachbartisch: Sojabohnensprossen mit Meeresfruechten, kleine ganze Kraken die man mit der Scheere kleinschneiden konnte, Muscheln, Garnelen, Krebse usw,. als Beilage Kimchi, schwarze Bohnen und winzige Fische.
Spaeter fanden wir eine Kneipe in der wir einen Ginsengwein bestellten und uns unsere Geschenke ueberreichten. Die Bedienung war der Meinung dass es kaum moeglich sein kann, dass wir nichts dazu essen wollten, und so bestellten wir Obst. Wir bekamen eine riesige Schuessel Hoa-tsche (uebersetzt: Blumenmilch, ein Rezept konnte ich leider noch nicht finden), eine sehr leckere Entdeckung, viele Fruechte schwimmen kleingeschnitten bunt mit Eiswuerfeln in einer Mischung aus Milch und Saft:
Danach Strassen voller Menschen, die Gegend leuchtend dekoriert, es gab viel zu sehen, von Kaeferkuechen ueber den koreanischen Modestil bis zu Geschaeften und dem kuenstlichen Fluss:
Reine Ferien werden es nicht, es wird Vortraege zu Themen des Softwareengineerings geben.
Ausruestung kann man sich leihen, Handschuhe und Muetzen guenstig vorort kaufen und der Einzige, der keine Erfahrung mit Skifahren hat, bin ich auch nicht. Von mir einzukaufen ist Brot, Butter und Wurst und vielleicht Kaese. Ich wurde gefragt ob ich nicht eine typisch deutsche Beilage zum Alkohol vorbereiten koennte. Derartige Beilagen gibt es bei uns nicht oder ich kenne sie nicht (Chips ignoriere ich), hier hat diese Art von Essen sehr grosse Bedeutung, schliesslich kategorisiert man Essen hier in Beilagen zum Alkohol und Essen zu Mahlzeiten. Ich werde also kleine Schnittchen mit Wurst und womoeglich Kaese servieren.
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