Basil in Korea 2006/2007

Praxissemester an der POSTECH - Pohang University of Science and Technology, Korea
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Yeops Einladung
Yeop, einer der Koreaner in meinem Lab, hatte heute per SMS eine Zusage von einer Firma bekommen bei der er nach Abschluss seiner Masterarbeit zu arbeiten anfangen darf und wurde daher dazu aufgefordert uns zum Essen einzuladen. Es gibt hier ein sehr gutes Sushirestaurant, nicht mit einem umlaufenden Transportband, sondern man fuellt sich den Teller so oft man moechte, all you can eat sozusagen, wobei man den Begriff hier nicht zu kennen scheint. Da wir schon einmal hier gegessen hatten wusste ich, von welchen Experimenten ich Abstand zu nehmen hatte, wie zum Beispiel dem Blaubeer-Frischkaese-Sushi und anderem fusion food. Meine ersten beiden Teller habe ich noch fotografiert, bei den weiteren erlag ich wahrscheinlich schon dem Rausch des all you can eat, weshalb wohl keine Fotos mehr entstanden sind.

Der rote Fisch, Thuhnfisch nehme ich an zerging einem auf der Zunge, Kimchi durfte nicht fehlen, auf dem Spiess, von dem ich mehrere gegessen habe, befinden sich Huehnerherzen und unter einem Frittiermantel ist eine ungeschaelte ungekoepfte Garnele zu erkennen die man komplett isst, was erstaunlicherweise funktioniert. Dazu gab es ein kaltes Getraenk aus gruenem Tee, spaeter Obst und Eis.


Irgendwann werde ich auch mal alle einladen, so ist das hier ueblich. Das ist zwar nicht ganz billig, in diesem Fall ueber achtzig Euro, aber dafuer wurde ich schon oft eingeladen.

Ende des Koreanischkurses
Die letzte Stunde des Koreanischkurses fand am Donnerstag statt, zu diesem Zweck haben ich in einem kleinen Einkaufsviertel nahe der Universitaet einen Blumenstrauss fuer unsere Lehrerin besorgt als Geschenk der Teilnehmer. Zwar haette ich mich auf Koreanisch nach dem Weg zu einem Blumenladen erkundigen koennen, was allerdings nicht noetig war, da ich recht schnell einen Laden gefunden hatte. Um zu beschreiben was ich wollte konnte ich nur einzelne Worte mit Gesten mischen um beispielsweise mit einer Scherenbewegung zweier Finger Schnittblumen und mit den Haenden die Kontur eines Blumenstrausses zu verdeutlichen. Mit den Worten fuer Geschenk und Lehrer konnte auch der Anlass geklaert und dementsprechend gewaehlt werden.

In die letzte Stunde hatte unsere Lehrerin bunten Reiskuchen mitgebracht und wir sahen den Film King and the Clown, den ich zwar schon in Deutschland gesehen hatte nun aber Dinge wahrnehmen konnte die ich erst hier in Korea kennengelernt hatte.

Der naechste Kurs beginnt schon am 28. Dezember, leider verpasse ich dadurch wieder den Kursanfang da ich in der Zeit mit Irene durchs Land reise, aber das Erlernen der Schrift die ich schon, wenn auch nur langsam, lesen und schreiben kann, zu verpassen ist nicht tragisch.


Koreanische Wurst ...
... ist anders als man sich das vielleicht vorstellt. Bei der Essensbestellung am Sonntag im Lab wurde ich ausdruecklich davor gewarnt, dass die Bezeichnung Wurst irrefuehrend sei, da es sich um einen mit Nudeln gefuellten Naturdarm handele. Von ein paar Nudeln im Fleisch wollte ich mich nicht abschrecken lassen und bestellte trotzdem, schliesslich konnte ich nicht ahnen dass sie gar kein Fleisch, sondern nur Nudeln und Blut enthielt. Die Wurststuecke schwammen in einer Suppe gemeinsam mit Stuecken von Nieren und Queerschnitten durch irgendeinen Darm der auf der Innenseite kranzfoermig geriffelt war und von dem ich lieber Abstand nahm da ja alleine die Suppe schmackhaft und nahrhaft genug war. Mittlerweile hab ich diese Wurst auch schon zwei Mal in der Mensa bekommen, moeglicherweise ist es die Jahreszeit?

Jedenfalls ist mir die Wurst lieber als das Huehnerfleisch das es im Moment in der Mensa seit erneutem Ausbruch der Gefluegelpest haeufiger zu geben scheint.

Im Internet habe ich eine Beschreibung dieser Soondae genannten "Wurst" gefunden: klick. Auf dieser Seite gibt es auch viele Rezepte und Beschreibungen zu vielen koreanischen Gerichten wie auch in der englischen Wikipedia: klick.

Wurstsuppe am Sonntag und Wurstsuppe heute in der Mensa. Auf jedem Tisch standen vier Schaelchen zum Wuerzen der Suppe: eine rote Chillipaste mit der sich die milchig weisse Suppe verdunkeln liess, geriebene Zwiebel die nach Apfel roch, ein mir unbekanntes Pulver und winzige salzige Garnelen gemischt mit scharfen guenen Chillischoten. Auf dem Tablett in dem winzigen Flaeschchen ist ein suesses Joghurtgetraenk als Nachtisch.

Schafscherung und Prostitution

Wie man auf dem Photo sieht war ein Haarschnitt faellig, bei einer Erkundigungen im Lab wurde ich jedoch vor falschen Frisoersalons gewarnt. Von aussen sehen sie wie normale Frisoersalons aus, auch der Blick durch die Scheibe verraet nichts, es gibt sogar die ueblichen Friseurstuehle. Es gibt als Friseursalon getarnte Orte der Prostitution, das hat also mit Haare schneiden wenig zu tun. Prostitution ist illegal, deshalb findet sie versteckt statt. Zum Beispiel gibt es den Begriff des Coffee Girls. Es gibt einen Lieferservice fuer Kaffee, Da Bang genannt, bei dem sehr huebsche junge Frauen arbeiten, es handelt sich um die aelteste Form der Prostitution in Korea. Man trinkt mit ihr zusammen Kaffee und sie bieten Information, Konversation, Massage und Sex. Ueblicherweise werden diese Laeden von der Mafia betrieben. Es gibt auch Intenetcafes nur fuer Erwachsene, oder Laeden die wie normale Callshops aussehen in denen man ausschliesslich eine bestimmte Art von Telefongespraechen fuehrt ...

Gluecklicherweise habe ich einen echten Friseursalon erwischt. Vor dem Haarewaschen wurden die Haare geschnitten, ich wurde mit allem moeglichen gebuerstet und nach dem Waschen mit Koftmassage wurden nur noch Kleinigkeiten nachgeschnitten.

Kartenlegen ist beliebt, in einem Kino gibt es eine ganze Reihe von solchen Kabinen.

Nach dem erfolgreichen Frieurbesuch waren wir einkaufen, ich habe einen mir passenden japanischen Mantel Greosse L gefunden. Chris auf einer Parkbank

Konzert am Freitag
Freitag fand das Abschlusskonzert der Feierlichkeiten zum zwanzigjaehrigen Bestehen der Universitaet statt. Der Raum war gut gefuellt, es sollte u.a. die Band clazziquai auftreten, die merkwuerdigerweise zur Lieblingsband der meisten der Studenten gehoert, bei uns ist es schliesslich eher so, dass viele einen differenzierten Musikgeschmack haben. Dazu kommt dass man hier an Stilrichtungen (elektronischer) Musik kaum mehr als Pop, Hip-Hop, Rock und House zu kennen scheint.

Die Cheergroup tanzte und sang zu einem Lied dessen Text zu einem Teil vom Publikum mitgesungen werden sollte, worum es ging war zu erahnen, es ist POSTECH in po - se - tec zu erkennen:

Ein paar Stundenten fuehrten Breakdance vor, ein bemitleidenswerter fuenfzehnjaehriger Schueler wurde aus dem Publikum gepickt und sollte singen, der Arme sang schliesslich mit dem Ruecken zum Publikum. Das zweite Video zeigt die Saengerin STAR und ihre Band bzw. ihre Taenzerinnen.

Bei einem ruhigeren Lied einer anderen Band animierte der Moderator dazu, statt wie bei uns ueblich mit dem Feuerzeug zu schenken, zu diesem Zweck Handys, Kameras und sonstiges elektronisches Kleingeraet leuchten zu lassen.

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Ich freue mich ueber jeden Eintrag im Gaestebuch, da ich dann auch weiss fuer wen ich schreibe! Gruss Basil
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