Basil in Korea 2006/2007

Praxissemester an der POSTECH - Pohang University of Science and Technology, Korea
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Mein Telefon

Nun, da ich ein Telefon besitze, das auf meinem Schreibtisch im Wohnheim steht, bin ich ab jetzt im Notfall oder auch ansonsten darueber kontaktierbar. Zwischen 2200 und 0100 Ortszeit ist die W'keit mich zu erreichen am hoechsten (1500 bis 1800 Uhr deutsche Zeit). Meldet sich jemand auf Englisch, Franzoesisch oder Koreanisch, dann ist das mein kannadischer Mitbewohner Adam.

Per SkypeOut kostet die Minute etwa zwei Cent, hier die Telefonnummer:
0082 54 279 3795

Zwei mal tausend Augen
Was ich am Buffet fuer Reisnuedelchen hielt und mich dementsprechend ordentlich bediente, stellte sich ueberraschenderweise als eine Menge tausernder winziger Fischchen heraus. Sie waren etwas zaeher und salziger als Nudeln, ansonsten konnte man sie ganz gut essen. Jetzt am PC kann ich mir sie dank Zoom genauer betrachten und sehe viele schwarze Augenpaare. Obwohl ich schon drei Wochen hier bin gibt es immernoch Ueberraschungen in der Mensa, insgesamt ist das Essen auch sehr abwechslungsreich, was auch daran liegt, dass mindestens vier Mensen zur Wahl stehen, in denen man meistens noch entscheiden kann was man essen moechte.

2006-10-25
Heute habe ich zum ersten Mal, seit ich hier in Korea bin, eine Bank gefunden, in der ich mit einer meiner Karten Geld abheben kann, nicht mal die Mastercard von MLP ("klar wird die funktionieren, die funktioniert auf der ganzen Welt") wurde von den Automaten akzeptiert, auch nicht von dem angeblich internationalen Automaten auf dem Campus. Bisher bin ich also mit dem Geld ueber die Runden gekommen, das ich in bar mitgenommen und hier getauscht hatte.

Jetzt habe ich mir auch gleich ein Telefon fuer mein Zimmer im Wohnheim angeschafft, per SkypeOut bin ich dort fuer etwa zwei Cent die Minute zu erreichen, die Nummer werde ich noch in Erfahrung bringen.

Da ich schonmal in der Stadt war konnte ich mir auf dem Markt Obst kaufen, zurzeit dominieren Kakis und Mandarinen neben einer Frucht die wie Nashi schmeckt, von der Form aber groesser und runder ist. (Egal wie gruendlich man sie waescht, man bildet sich ein, dass manche Stellen der Schale zum Beispiel nach Knoblauch oder getrocknetem Fisch schmecken, innen sind sie sehr saftig und von von birnenartiger Konsistenz). Ich entschied mich fuer eine Schale schoener weicher roter Kakis.

Die Sache mit meinem Vertrag habe ich vorhin wieder ins Rollen gebracht, mittlerweile habe ich das Konto bei der Bank auf dem Campus, auf den dann mein Lohn ueberwiesen werden kann.

An einigen Stellen auf dem Campusgelaende gibt es Automaten fuer Grillspiesse, probiert habe ich noch keinen. Solche Spiesse kann man zur Suppe essen. Auch Wuerstchen wie Bockwuerste oder Bratwuerste werden aufgespiesst, Messer und Gabel gibt es hier schliesslich selten und wenn, dann kann man sich darueber amuesieren, wie damit umgegangen wird.

Als ich aus der Stadt wiederkam standen vor der Bibliothek etwa 10 Busse und in der Umgebung Massen von etwa 300 Schuelmaedchen an denen ich vorbei- und staendig zurueckwinken und "hello"-sagen musste. Es scheint so zu sein, dass ich, wie ich es mittlerweile aus der Stadt kenne, ab einer Gruppengroesse von etwa 5 Maedchen gegruesst werde, wobei immer wahnsinnig gekichert wird, von deren Seite natuerlich. Laut dem Reisefuehrer empfinden Koreaner es als unanstaendig sich zu lange mit Auslaendern, egal ob des gleichen oder anderen Geschlechts, zu unterhalten. Ob Auslaender zu gruessen nun auch unanstaendig ist weiss ich noch nicht.

Das touristische Herz Pohangs
Am Sonntag hatten wir Lust auf einen kleinen Ausflug beziehungsweise keine Zeit fuer einen groesseren, da Chris sich mit seiner Freundin zum Telefonieren ueber Skype verabredet hatte. Unser Stadtplan war von einer Reihe von Sehenswuerdigkeiten umgeben, dazwischen, unter beachtlichen Sehenswuerdigkeiten, fanden und waehlten wir einen Tempel in gar nicht allzugrosser Entfernung den wir uns ansehen wollten. In der Stadt meinte erst der zweite Taxifahrer den Tempel zu kennen, fuhr unserer Karte nach sogar etwa in die richtige Richtung bis ihm spaeter selbst Passanten nicht helfen konnten und ihm empfahlen beim Militaerflugplatz nachzufragen. Dort standen wir dann bei laufendem Zaehler eine viertel Stunde waehrend Soldaten unseren Plan in den Regen hielten, diskutierten wo der Tempel sein koennte, es mit dem Handy versuchten ... zwischendurch wusste ein Soldat in Badehose und Badeschlappen etwas (wieso eigentlich in einem Wachhaus mit ansonsten streng uniformierten? ausserdem mussten wir uns beherrschen ueber die ganze Situation nicht zu lachen, wer weiss ib die hier Spass verstehen ...) und irgendwann hielten wir dann an einem Tempelgebaeude kaum groesser als einem Gartenhaus, es regnete und das Tor war verschlossen. Trotzallem, oder gerade duech diese Umstaende, haben wir uns gut amuesiert.

Hier, durchs verschlossene Tor hindurchphotographiert, das Gartenhaeuschen.

Ein Stueck weiter schien sich, so trostlos wie es aussah, ein Artillerietestgelaende zu befinden.

Um nicht gleich wieder zurueckzufahren, sahen wir uns noch die Wohngegend an. Durch das truebe Wetter wirkt sie etwas ungemuetlich, aber mit schoenen Innenhoefen mit Feigen-, Khakibaeumen und Kuerbispflanzen laesst sich erahnen, dass es bei besserem Wetter durchaus angenehm sein kann.



Weitere Bilder hier: klick

Kurz zur Bibliothek
Gestern Nachmittag hat es hier, seit ich angekommen bin, das erste mal geregnet, heute sind die Temperaturen spuerbar um einige Grad gefallen, dafuer war der Himmel klar und die Bibliothek liess sich in schoenem Licht photographieren. Jetzt haben Thilo und ich endlich unsere Buecher fuer den Koreanischkurs, in der Bibliothek gibt es eine Werkstatt um professionell und ziemlich guenstig komplette Buecher kopieren und binden zu lassen.

Ein paar Bilder dieser und anderer Kleinigkeiten der letzten Tage finden sich hier: klick


Oft sieht man Gruppen abgestuetzter Baeume, den letzten Hurricane scheinen diese hier ueberstanden zu haben.
Der Herbst hat begonnen, in den vielen Wasserbecken auf dem Campus sammeln sich die ersten Blaetter, in Kuerze beginnt die beste Zeit um in den Naejangsan National Park (klick) zu fahren, da die Landschaft fuer ihre Farben im Herbst beruehmt ist.

Thilo und ich im Spiegel und ein etwas belebterer Campus.

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Ich freue mich ueber jeden Eintrag im Gaestebuch, da ich dann auch weiss fuer wen ich schreibe! Gruss Basil
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