Basil in Korea 2006/2007

Praxissemester an der POSTECH - Pohang University of Science and Technology, Korea
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Mt. Naejang
Bilder vom Wochenende am Mt. Naejang sind online: klick.

Letzten Samstag fuhren Thilo, Chris, Leon und ich mit dem Bus nach Jeonju, was mehr als vier Stunden dauerte. Der Plan war sich in Jeonju (1, 2) umzusehen und am naechsten Tag den Naejangsan Nationalpark zu besuchen. Mount Naejang ist zu dieser Jahreszeit beruehmt fuer seine Farbenpracht - es gibt hier viele Ahornbaeume - und fuer seine Wandermoeglichkeiten.

Auf dem Weg nach Jeonju auf einem Rastplatz fanden wir diese mobile Keksmaschine. Spaeter sollten wir noch einen weiteren aehnlich stark automatisierten Stand finden an dem Puffreiswaffeln hergestellt wurden.

In Jeonju hatten wir uns mit Eunmi aus Seoul - Thilo hatte sie bei seinem Flug von Frankfurt nach Seoul kennengelernt - verabredet und suchten uns gemeinsam in der Naehe des Busterminals ein Hotel. Scheinbar alle Hotels in dieser Gegend waren Stundenhotels, was wir aber erwartet hatten. Sie sind sauber und guenstig und sie sind in keiner Weise schmuddelig wie man sich das vorstellen wuerde. Trotzdem brachten die Zimmer, die uns in einigen Hotels angeboten wurden, Eunmi doch in Verlegenheit, in den Zimmern befand sich ein kreisrundes rosarotes Bett, Spiegel an roter Wand und dergleichen mehr. Ein paar Hotels weiter fanden wir ein Zimmer das frei von solchen Artefakten war. Guenstig war es auch, man zahlt fuer eine einzelne Stunde so viel wie fuer eine ganze Nacht und da der Preis durch fuenf geteilt wurde zahlte jeder nur 8 Euro. Das Bad befand sich in einem Zimmer in unserem Zimmer mit einem grossen Fenster zum aeusseren Zimmer, das man allerdings mit einem Vorhang verdecken konnte, wenn man wollte

Spaeter erkundeten wir die Innenstadt. Ueber der Hauptader der schmalen Einkaufsstrassen befand sich eine Lichtdecke die wild in verschiedenen Farben blinken konnte:


Zum Abendessen wurde am Tisch gegrillt, man kuemmert sich selbst um das Fleisch, das man mit einer Schere in kleine Stueckchen schneidet und haette mehr aufpassen sollen, dass es nicht schwarz wird, haetten wir weniger geredet waere das vielleicht nicht passiert. Traditionell wird beim Essen nicht geredet steht im Reisefuehrer, man solle schliesslich das Essen geniessen. Trotzdem sehe ich viele Koreaner beim normalen Essen reden.

In einer winzigen Touristinformation wurde uns eine Strasse empfohlen in der man Makkoli trinken kann, ein suesses milchig-weisses alkoholisches fermentiertes Getraenk aus gekochtem Reis und Wasser mit einem Alkoholgehalt von etwa sieben Prozent. Er wurde in einer Art blechernen Teekessel serviert, dazu wurde die verbleibende freie Flaeche des Tisches mit Beilagen abgedeckt, wie hier zum Beispiel mit kleinen ganzen rohen Tintenfischen. Sie scheinen sehr frisch zu sein, die Augen sind noch klar und schwarz. Gluecklicherweise sind sie ausgeweidet und auch der duenne Schild der sie stabilisiert ist soweit wie moeglich entfernt. Will man den Rest des Schildes nicht mitessen, so muss man lange kauen wobei sie leicht schaumig werden.

Leon war von den Tintenfischen nicht sehr begeistert, hat dann aber doch einen versucht:

Chris und die Schweine:

Tage spaeter im Lab habe ich von den Koreaner erfahren, dass sie Makkoli nicht gerne trinken da sie davon Kopfschmerzen bekommen. Ich hatte auch davor schon Kopfschmerzen, kann das also nicht bestaetigen, aber dafuer traf es spaeter die anderen.
Am naechsten Morgen, es klang so als duschte jemand, stuermte und regnete es draussen und es war duester. Wir liessen uns davon nicht abhalten, wir wollten ja nicht umsonst so lange unterwegs sein, ausserdem waere es vielleicht schon eine Woche spaeter mit den bunten Blaettern im Nationalpark vorbei gewesen.

Der Regen hoerte auf kurz bevor wir morgends das Hotel verliessen, es wurde heller und die Luft war klar und frisch. Im Bus assen wir Kimbap zum Fruehstueck, das sind seetangblaetterumwickelts Reisrollen die verschieden gefuellt sein koennen, erstaunlicherweise sogar u.a. mit Kaese. Ueblicherweise enthaelt so eine Rolle Ei, suesslichen Gelben Rettich, Schinken, Gurke und Karotte.

Thilo und Eunimi im Bus. Von Jeonju fahrt man noch ein gutes Stueck nach Naejangsan.

Wir naehern uns dem Nationalpark. Am Strassenrand sind Felder auf denen Pflanzen in Reihen wie Wein hochgezogen sind, beim genaueren Hinsehen sind es Kuerbispflanzen die orangerote Kuerbisse tragen. Es ist viel Verkehr, wir stehen sogar einige Zeit im Stau.

Wie haben anscheinend die richtige Zeit erwischt, die Farben sind sehr stark.

Am Eingang gibt es viele Staende an denen schneller "boong-jjak" gespielt wird, eine Art von Musik die, so wurde mir im Lab beschrieben, von alten Leuten und von Busahrern geschaetzt wird, achja und von Taxifahrern auch. Teilweise sieht man jemand dazu taenzeln. Sonntags im Stadtpark soll man alte Leute dazu tanzen sehen koennen.
Hier zwei Aufnahmen von zwei verschiedenen Staenden, die das gleiche Stueck zu spielen scheinen, nur im letzteren Falle in hoeherer Geschwindigkeit:


Insgesamt herrscht ein ziemlicher Trubel, es gibt seitlich der Strasse Reataurants mit traditionellem Essen, davor viele Staende mit Gewuerzen, beingrossen Wurzeln, halben Schweinen die sich an Spiessen drehen, dazu sind Unmengen Menschen unterwegs. Hier eingelegte Rueben, gegessen habe ich sie noch nicht, erstens sehen sie nicht einladend aus und zweitens wuesste ich nicht was man mit ihnen macht.

Endlich kommt man in den Wald, seitlich des Weges gibt es weder Reastaurants noch Marktstaende noch Musik, der Wald ist still, man hoert nur noch die anderen Besucher. Ab und zu gibt es einen Stand an dem man sich mit Larven der Seidenraupe staerken kann. Einen guten Artikel darueber wie es dazu kam dass, aufgrund des Niedergangs der koreanischen Seidenraupenindustrie durch nachlassende Nachfrage wegen steigendem Einsatz kuenstlicher Fasern, diese Larve zu einem Nahrungsmittel wurde, findet sich bei KOREAheute. Natuerlich wirkt diese Raupe auch gegen Impotenz.

Koreaner sind sehr gut fuer die Bergwanderung mit Wanderkleidung und Wanderstoecken ausgestattet. Im Hintergrund befinden sich Kakibaeume mit orangeroten Kakis, leider ausserhalb meiner Reichweite. Richtig Wandern waren wir leider nicht, wir haetten gerne mal den Weg verlassen auf dem sich die Massen befanden, leider hatten wir dazu keine Zeit, schliesslich hatten wir noch fuenf Stunden Busfahrt vor uns.

Thilo hat Eunmi geschnappt, schliesslich wollte sie sich nicht fotografieren lassen.

Ich beim Blaetter sammeln.

Gruppenphoto auf den Stufen zum Eingang in den Hof eines buddhistisches Klosters in dem tatsaechlich noch Moenche leben. Wo bewusst hier im Wald die Einsamkeit gesucht worden war ist es zu dieser Jahreszeit eindeutig aus mit der Stille.

Ein Blick ueber den Hof des Klosters auf die Berge.

Noch ein Kakibaum. Bunter Wald in schoenem Licht.

Spater im Bus eine Ueberraschung beim Oeffnen der Eier. Sie sind caramelfarben und sehen aus wie Plastik, sie sind, was wir vorher beim Kauf nicht wissen konnten, in Sojasosse eingelegt gewesen. Jetzt sind sie vermutlich haltbarer, schmecken kaum anders und riechen auch nicht komisch.


Besuch aus Deutschland
Von Herrn Winterstein erhielt ich eine interessante Pressemitteilung des Bundesministeriums fuer Bildung und Forschung mit folgendem Titel:

Schavan: "Strategische Kooperation fuer internationale Forschungspolitik staerken"

Link

In diesem Zusammenhang war Bundesforschungsministerin Annette Schavan diese Woche in Seoul bei einer mehrtaegigen Veranstaltung, unteranderem fand ein Workshop statt, auf dem einer meiner Labmembers einen Vortrag ueber product line engineering for service oriented architectures hielt. Heute waren dann, einen Tag nach dem Workshop, drei Leute vom IESE (Fraunhofer Institut, Experimentelles Software Engineering in Kaiserslautern) hier, mit zweien hatte ich noch in Kaiserslautern ueber meine Praxissemesterplaene und meinen Wunsch nach Korea zu gehen gesprochen, ueber diese ist es dann letztendlich dazu gekommen, dass ich nun hier sein kann.

Mittags fand, zusammen mit Benjamin und mir, ein Essen in einem Teil der Mensa statt, der vom ueblichen Teil abgetrennt ist und anderes Essen _serviert_ wird.

Spaeter hielt Herr Muthig einen Vortrag ueber die Themen Fraunhofer Gesellschaft, IESE, PLE (product line engineering) und Standort Kaiserslautern.

Lange werden sie nicht bleiben, ich werde ihnen meine Ergebnisse wohl leider nicht praesentieren koennen.

Grade komme ich zurueck, unser Professor hatte uns alle ins Blockhaus eingeladen, eine Kneipe auf dem Campus die aus runden Staemmen kannadischen Holzes gebaut ist, um Bier und Soju zu trinken und durchsichtige Stuecke gezuckerten Fisches, Tintenfisch und andere Kleinigkeiten dazu zu essen.
Da auch im IESE im Bereich PLE geforscht wird, wurde mir ein HiWi-Job angeboten und ich wurde eingeladen nach meinem Praxissemester im Institut einen Talk zu halten um meine Ergebnisse zu praesentieren.

2006-11-03
Die Temperaturen veraendern sich langsam, im Wohnheim wurden die Heizungen aktiviert. Tagsueber ist es eigentlich ganz angenehm, teilweise sogar fuer Pollover zu warm, dafuer ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht groesser als bei uns, oder zumindest scheinbar, da ich ja hier in Korea das Gebaeude viel spaeter verlasse als es in Deutschland ueblicherweise meine Art ist.

Der Herbst hat spuerbar begonnen, die Baeume haben begonnen sich zu faerben, was gerade gelegen kommt, da wir, eine Gruppe Internationals, an diesem Wochenende Mount Naejang besichtigen werden, wie vermutlich eine riesige Menge koreanischer Familien auch, da diese Gegend fuer ihre Farbenpracht beruehmt ist zu dieser Jahreszeit.

Einige Baeume auf dem Campus sehen schon vielversprechend aus. Die vielen Wasserbecken, in deren Wasser sich taeglich Blaettermassen gesammelt hatten und taeglich von den vielen Gartenarbeitern herausgefischt werden mussten, liegen nun trocken, die Luft ist unveraendert voller roter Libellen.

Gestern war wieder Sprachkurs wie jeden Donnerstag. Hier ein Bild der Tafel mit der Tabelle die zu lernen ist, sozusagen zur Abschreckung zeige ich das Bild. Bei der schnellen und wie hier ziemlich krakeligen Handschrift unsere Lehrerin braucht man teilweise einige Zeit zum Entziffern, sodass es einfacher ist einfach abzufotografieren.

Nach dem Sprachkurs waren Sharjeel, Manish, Chris, Thilo und ich im PizzaHut, wo scheinbar vor kurzem das Oktoberfest stattgefunden hat. Es gab Gerichte die mit Worten deutscher Sprache beschrieben waren, aber eine Wurstpizza kannte ich bisher, zumindest aus Deutschland noch nicht!

Vor ein paar Tagen waren vielleicht 30 Studenten abends im Dunkeln damit beschaeftigt die grosse Treppe, die ich jeden Tag mindestens zweimal gehe, mit farbigem Papier zu bekleben, hier das Ergebnis:

Wochenende in Daegu
Die Bilder vom Wochenende (Samstag + Sonntag) in Daegu sind online: Klick.

Ziel unseres Wochenendausfluges war Deagu, eine mit zweieinhalb Millionen Einwohnern viertgroesste Stadt Suedkoreas und in etwa einer Stunde mit dem Bus zu erreichen. Laut Wikipedia gilt diese Stadt als Modezentrum aufgrund seiner fuehrenden Position in der Textilindustrie. Zwar gibt es in der Umgebung einige sehr bedeutende Sehenswuerdigkeiten wie die Tripitaka Koreana, eine der aeltesten Sammlung buddhistischer Schriften und Nationalschatz, Zweck dieses Ausfluges war allerdings Shopping mit anschliessender Kneipentour, verbinden liessen sich beide Interessen, aufgrund der Entfernung zu den Sehenswuerdigkeiten ausserhalb der Stadt und der Masse an Geschaeften und Maerkten in der Stadt, leider nicht.

Im Stadtbus auf dem Weg nach Pohang Lin und Leon aus Taiwan.

Typische Wohngegend in Daegu auf dem Weg ins Stadtinnere.

Urspruenglich waren wir eine Gruppe von sieben Leuten:
Lin und Leon aus Taiwan,
Manu aus Indien und
Thilo, Chris, Martin und ich aus Deutschland
Spaeter wurden wir erst weniger, dann wieder mehr ...

Unterirdisch findet man Einkaufsstrassen die sich unendlich auszudehnen scheinen, da, egal wie weit man sieht, kein Ende zu sehen ist. Es gibt viele Laeden fuer Kleidung und Schuhe, nicht jedoch von einer Art fuer die wir uns interessierten und eher fuer aeltere Einheimische uninteressant, zumindest aelter als wir. Auch Sonntags waren alle diese unterirdischen Geschaefte geoeffnet und die Verkauferinnen doesten hinter ihren Tischen oder diskutierten, Kaeufer sah man selten. Bemerkenswert ist, dass viele dieser Laeden die gleiche Ware anzubieten scheinen, es ist gut moeglich an drei Laeden nacheinander vorbeizugehen und das selbe Warenangebot zu sehen. Eine solche Situation wird dadurch ermoeglicht, dass so eine Art Bindung zwischen Kaeufer und Verkaeufer existiert, sodass man als Kunde stets beim gleichen Verkaeufer einkauft. Dadurch wird die Konkurrenz zwischen den Verkaeufern reduziert.
Thilo hatte in keinem der Schuhlaeden Erfolg, was daran lag, dass er auf der Suche nach Groesse 45 war ...

Zum Abendessen gab es zwei grosse Schuesseln Suppe, die auf unseren Tischen kochten. Zuerst wurden grosse Mengen Pilze mit gruenen Kraeutern gekocht und mit anderen Beilagen wie Wasabiwurzel, Kimchi und Fischpressfleisch gegessen. In hauchduenne Rettichscheiben konnte man sich Essen einfalten und als Paeckchen essen. Waehrend die Pilze noch kochten kamen duenne gerollte Fleischstuecke dazu. Nachdem die Pilze und das Fleisch groesstenteils gegessen war kamen dicke Nudeln in die Suppe und man loeffelt etwas von der Suppe bis einem die Suppe in Schaelchen gefuellt wurde und in der Suppenschuessel sehr weicher Reis mit verschiedenem Gemuese gebraten wurde den man dann zur Suppe essen konnte. Was und wie alles zu tun war wurde uns von der Wirtin vorgefuehrt, ausserdem kuemmerte sie sich um den Gesamtablauf mit dem Wechsel zu den Nudeln, dem Zubereiten des Gemisches aus Reis und Gemuese, der Kontrolle des Feuers und und und. Angenehm ist, dass am Tisch einiges stattfindet, es ausgezeichnet schmeckt und die Suppe immer schmackhafter wird. Raclette ist im Vergleich dazu eine traurige Angelegenheit: erstens geschmacklos und zweitens einfallslos

Nachdem wir ein guenstiges Hotel (etwa 8 Euro die Nacht) in Innenstadtnaehe gefunden hatten waren wir nach kurzer Zeit in einer Kneipe namens Lonely Hearts Club, wo wir feststellten, dass Halloween vor- und zwar auf eben diesen Tag verlegt wurde. Es gab kaum Koreaner, viele Leute sahen westlich aus, waren wild verkleidet und in guter Stimmung.

Zwei amerikanische Englischlehrerinnen, Stev und Angela, die in Daegu unterrichten.

Chris und Batman

Mit den beiden Koreaner, die wir in diesem Laden kennengelernt hatten, Milan und Kim, drei Amerikanern Eric, Stev und Angela und Manfred, einem Deutschen den wir dort kennengelernt hatten, waren wir spaeter in einem Haus in dem in mehreren Etagen eine weitere Halloweenparty stattfand. Wofuer diese Etagen eigentlich genutzt wurden war mir nicht klar, fuer eine Kneipe war es etwas zu provisorisch und nach einer Privatwohnung sah es auch nicht aus.

Martin, ich und Miss Kim

Der letzte Laden des Abends hiess Monkey Club, kostete eintritt und die Gaeste waren haupsaechlich Koreaner, endlich, da diese an den beiden vorigen Orten rar waren.

Gebratene Teigtaschen zum Fruehstueck auf dem Weg zurueck zum Hotel um noch ein paar Stunden zu schlafen. Am naechsten Vormittag fuhren einige von uns zurueck nach Pohang, Thilo und ich blieben um uns weiter die Stadt anzusehen, ausserdem wollte Thilo nicht aufgeben und weiter, wenn allerdings ohne Erfolg, Schuhe in Gruesse 45 die ihm dazu auch noch gefallen.

Auf einem Markt eine riesige Menge Larven die wir ausgelassen haben, das Erlebnis wollten wir, zumindest jetzt noch nicht, wiederholen. Nach den Maerkten auf dem Weg zu einem Park in der Stadt zeige ich auf traditionelle Kimchi-Toepfe, wie ich sie in Korea oft zu Gesicht bekomme.

Im Park kann man sich auf Baenken ausruhen, durch das Geschichtsmuseum schlendern, Enten sehen, Rehe und Gefluegel in Kaefigen beobachten, wie einige alte Maenner Brettspiele (Go) spielen und, da der Park sich auf einem Huegel inmitten der Stadt befindet, einen guten Blick auf die Stadt erwischen, solange die Vegetation das zulaesst. In der Stadt selbst wurde vor einigen Jahren, so habe ich spaeter im Lab erfahren, eine grosse Menge Baeume gepflanzt, da die Stadt im Sommer unertraeglich heiss wurde, nun aber die Baeume fuer ausgleich sorgen. Damit ggilt Pohang als die heissteste Stadt im Sommer.

Es gibt Strassen, in denen sehen Geschaefte aus wie bei uns, preislich unterscheiden sie sich manchmal auch nicht von denen in Deutschland, trotzdem hat es sich fuer mich mit zwei Pullovern gelohnt. Dieses Geschaeft hier sieht von der Aufmachung und vom Logo H&M sehr aehnlich, inwiefern ein Zusammenhang besteht kann ich nicht sagen. Beim Abendessen sehe ich ziemlich muede aus, der Tag war lang, die Nacht war kurz, die Augen werden muede weil es so viel zu sehen gibt. Zum Essen gab es, ausser ueblichen Beilagen in Schuesseln die wie tibetanische Klangschalen aussehen, eine grosse Suppe mit Muscheln, Garnelen und Tofu. Das war dann der Sonntag in Daegu, sicherlich nicht das letzte Wochenende in Daegu.

Schlafstoerungen
Den ganzen Tag bin ich schon muede, was nicht etwa daran liegt, dass ich spaet ins Bett gegangen bin, bin ich auch gar nicht, sondern ich nehme an, dass es damit zu tun hat, dass ich getraeumt habe ich floege fuer zwoelf Tage nach Deutschland, anstatt das Irene nach Korea fliegt, und litt in dem Traum zweimal an der Zeitverschiebung, ich aergerte mich darueber nun wieder voellig den Rhythmus verloren zu haben und schlief dementsprechend schlecht und unruhig.

Einer meiner Labkollegen, der ein Buch von oder ueber Freud gelesen hatte, hatte bezueglich des Trauminhalts eine interessante Theorie: Eigentlich wuerde ich gerne kurz nach Deutschland fliegen, aber um diesen Wunsch mit meiner Entscheidung hier zu sein und hier zu bleiben in Einklang zu bringen, mussten meinem Bewusstsein die negativen Folgen einer solchen Reise vor Augen gehalten werden, naemlich die Jetlags.

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Ich freue mich ueber jeden Eintrag im Gaestebuch, da ich dann auch weiss fuer wen ich schreibe! Gruss Basil
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