Ueber dieses Thema kamen wir zur sogenannten Sonnenscheinpolitik, einem Teil der Aussenpolitik Suedkoreas gegenueber Nordkorea, dessen Effekt alleine darin zu bestehen scheint, dass Suedkoreaner in Nordkorea keine Gefahr sehen, beziehungsweise die Angelegenheit verharmlosen, anstelle des wohl wuenschenswerten Effekts auf nordkoreanischer Seite etwas zu bewirken, sie beeinflussen sich also nur selbst.
Hiervon sind wir auf die Japaner zu sprechen gekommen, die mit der staendigen Gefahr von Erdbeben leben und trotzdem die Ruhe bewahren.
Dazu fiel mir dann die Geschichte von dem Frosch ein, der in sich langsam erwaermenden Wasser die Temperaturveraenderung, aufgrund der Langsamkeit dieser Veraenderung, nicht wahrnimmt und letztenendes nicht ueberlebt, da er die Gefahr nie erkannt hat. Komisch, dass man diese Geschichte hier nicht kennt, jedenfalls erinnerte sie jemanden an das Rezept einer speziellen koreanischen Aalsuppe, die auf folgende Art zubereitet wird:
In einen Topf mit Wasser kommen Gemuese, Gewuerze und so weiter, ein Block Tofu und ein lebender Aal. Der Topf wird erhitzt, somit das Wasser und der Aal graebt sich, um der Hitze zu entkommen, in den Tofublock, da dieser sich nicht so schnell wie das Wasser erwaermt. Schlussendlich ist der Aal tot und tief im Tofu.
Alle Photos des Ausflugs finden sich hier: klick.
Auf dem Weg dahin lief tolle Musik im Bus, ich muss mal sehen ob ich sie mir hier kaufen kann:
Ein merkwuerdiges Seegetier das ein bisschen wie ein Ochsenherz aussieht mit seinen zwei Schlaeuchen, es scheint ein Schneckentier zu sein, genaueres weiss ich leider noch nicht.
Frischer Seetang auf dem Markt
Zum Mittagessen waren wir in einem kleinen Restaurant in dem, wie es hier ueblich ist, am Tisch gegrillt wird. Von der Decke haengen ueber jedem Grillplatz Abzuege die man ueber den Grill zieht.
Wir hatten auf das erste auf der Karte gezeigt und bekamen Rindfleisch und viele Beilagen.
Links sind Larven zu sehen, von welchem Insekt die sind weiss ich nicht, beliebt sind die Larven der Seidenraupe, aber diese schmeckten nach Meld als haette man sie in Mehl gezuechtet, wenn, dann in etwas altem muffigen Mehl. Sie waren weich und schmeckten muffig. Fressorgane konnte man nicht erkennen und ihre Konsistenz war gleichmaessig. Fleisch vom Grill, dass man in eine Sosse aus Sojasosse, Zwiebeln und Sesam getunkt hat, legt man auf ein Salatblatt, dazu rohe Knoblauchzehen und was man sonst noch moechte, faltet das Blatt etwas zusammen und stopft sich das ganze in den Mund.
Thilo auf dem Markt, ein getrockneter Rochen. Es gibt unmengen riesiger Stapel getrockneten Tintenfischs, Kraken, Rochen und sonstigem Fisch, bergeweise, ganze Raeume voll davon.
Viele kleine lebende Fische auf dem Markt, Katzen, die sich dafuer interessieren wuerden, sieht man hier nicht, vielleicht besteht hier ein ganz anderes Interesse an Katzen als in Deutschland?
Die vielen Photos, die ich an diesem Tag gemacht habe, sind bei weitem nicht alle in diesem Text zu sehen, sondern hier: klick
Die Badesaison ist laengst vorbei, dementsprechend leer ist der Strand, Buden sind abgebaut und Moeven bevoelkern den Strand. Entlang des Strandes blickt man auf die gewaltigen Anlagen der Stahlindustrie, in diese Richtung werde ich nicht gehen.
Entlang dieser Richtung werde ich mich noch einige Stunden bewegen und einige Buchten, Orte und Haefen finden. Links eine Gruppe von Appartmenthaeusern, denen ich nach dem Aussichtsturm auf dem Huegelkamm naehern werde.
Verglichen mit den Flohkreben die ich aus dem Mittelmerrraum kenne sind diese hier mit ihren bis zu fuenf cm riesig.
Am Strand trocknen Tintenfisch haengend und kleine Fische auf Netzen in der Sonne. Die Tintenfische werden am Strand ausgenommen, im Sand trifft und tritt man auf Augen gross wie die eines Menschen.
Weiter hinten warten schon die Moeven. Ueber manche dieser Plaetzen auf denen Fische trocknen sind Schnuere gespannt an denen Dosen haengen um die Moeven zu vertreiben.
Auf den vielen Stegen im Meer wird geangelt, teilweise erinnert man sich an Helmut Kohl und kann bis 25 zaehlen, der Deutschunterricht war nicht umsonst. Es werden Plattfische, eine Art von Makrelen und anderem Kleinfisch gefangen, darunter auch eine Art die sich aufblasen kann, ausserdem glaube ich Hornhechte gesehen zu haben.
Auf dem Weg zum Aussichtsturm traf ich, als ich in dieser kuehlen schattigen Laube zum Essen sass, einen Amerikaner der fand, dass sich Dutschland und Korea sehr aehnlich seien. Die Natur waere genauso gruen und gepflegt wie in Deutschland ...
Im Wald wurde ich mit lauter elektronische Musik beschallt und rechnete damit auf eine Art Ballermann zu treffen, es handelte sich jedoch um eine Art Freizeitgelaende dieser Gruppe von riedigen Appartmengebaeuden.
Da das Wochenende fast nur aus dem Sonntag besteht und da die Familie einen hohen Wert in der koreanischen Gesellschaft hat, hatten viele Familien mit kleinen Kindern um einen Platz herum Zelte aufgebaut, picknickten und sahen sich Rehe, Huehner und allesmoegliche Kleingetier in Gehegen an oder doesten vor sich hin waehrend die Kinder Dreirad fuhren oder mit anderem Spielgeraet toben konnten, kein einziges Kind hatte etwas wie einen Gameboy. Viele Kinder gruessten mich froehlich, ich war weitundbreit der einzige Auslaender, wie sowieso meistens, was ja gar nicht schlecht ist.
Hier kann man sich die Musik anhoehren, Techno und Kindergesang, eine lustige Gutelaune-Musik, ich haette mehr aufnehmen sollen ..
Viele Geschaefte haben draussen viele Aquarien mit Fischen die ich noch nie gesehen habe, wie zum Beispiel diese albernen hier, abgesehen vom Grinsen haben sie eine Art fleischige Nase, wofuer auch immer.
Spaeter, zurueck am Wasser, habe ich einen Marineoffizier kennengelernt, der auf der Suche nach Steinen war, es gaebe viele Koreaner die diesem Hobby verfallen sind, wie er sagte. Er hatte haupsaechlich schwarze Steine, ein Muster interpretierte er beispielsweise als Pinienwald. Er erzaehle mir, dass vor kurzem ein Hurricane den Weg, der unter uns broeselte, stark zerstoert haette. Damit war auch erklaert warum ich so viele Schneckenhaeuser am Strand fand in denen Einsiedlerkrebse vor sich hin doerrten. Dieses Haus scheint von einer Art Koralle bewachsen zu sein, die Schneckenhausform ist kaum mehr zu erkennen.
Ein roehrenbauendes Krebstier wurde an der Kueste zerschmettert.
Nach ein paar Stunden, in denen ich mir eine Dose Traubensaft gekauft hatte, in der zu meiner Ueberraschung ganze gehaeutete Trauben schwammen, wurden die Orte immer verfallener und einsamer, in dem Ort in dem ich mich dazu entschlossen hatte umzukehren fand gerade ein Fest auf dem Gelaende der Grundschule statt, was ich als Auslaender gerade hier wolle war bestimmt ein spannendes Raetsel. Es wurde getrunken und getanzt.
Irgendwie gelang es, eine Bushaltestelle zu finden und sich dabei mit vielleicht fuenf koreanischen Worten mit einer netten alten Koreanerin zu verstaendigen. Bezahlen durfte ich die Busfahrt nicht. Auf dem Busbahnhof im Nirgendwo konnten etwa 10 Koreaner, andere Menschen gab es nicht, kein Englisch, aber fuenf Leute kuemmerten sich gleichzeitig und diskutierten was ich wohl meinte, waehrend ich gestikulierte, Worte auf Papier schrieb und Landkarten auspackte. Es war sehr lustig und ich sass nach kurzem im richtigen Bus, ohne zu bezahlen, der mich zurueck nach Pohang bringen sollte.
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